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STÖRUNGSBILDER

Aphasie:
Sie ist eine zentral bedingte Sprachstörung bei der die Sprachproduktion(z.B. das Bilden von Lauten, die Grammatik, der Wortschatz) und das Sprachverständnis beeinträchtigt sein können. Meist ist auch das lesen und schreiben betroffen. Es können noch weitere Funktionsausfälle wie: Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen, Sehstörungen, Gesichtsfeldausfälle oder Einschränkungen, meist einseitige Lähmungen an Armen und Beinen dazu kommen. Die intellektuelle Leistung des Patienten ist unabhängig von der Sprachstörung.

AVWS (auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung)
Bei einer AVWS liegt eine Störung der Hörverarbeitung zwischen dem Innenohr und dem Gehirn vor, bei meist unauffälligen Höruntersuchungen. Hierbei werden die akustischen Impulse nicht korrekt an das Gehirn weitergegeben.

Typische Symptome einer AVWS:
- Kinder entziehen sich geräuschvollen Situationen oder halten sich die Ohren zu
- oft begleitend ist eine SEV (Sprachentwicklungsverzögerung) erkennbar, die sich trotz intensiver logopädischer Behandlung nur wenig verbessert.
- Buchstaben / Wortendungen werden weggelassen.
- ähnlich klingende Wörter ( Tanne-Kanne ) und / oder Buchstaben (K-T, G-D ) werden vertauscht.
- Unsicherheiten in der Grammatik
- Probleme beim auswendig lernen von Liedern und Gedichten
- Im Unterricht schalten diese Kinder oftmals ab, da das hören für sie mit extrem viel Konzentration verbunden ist.
- Die Richtung eines Geräusches kann nicht geortet werden
- fehlende Sprachmelodie, monotones vorlesen

Diagnostik:
- Eine umfangreiche evtl. fachübergreifende Diagnostik ist hier ganz wichtig
- Begleitbefunde müssen abgeklärt werden: SES (Sprachentwicklungsverzögerung ), LRS ( Lese- Rechtschreibstörung )
- Ausschluss einer Sehstörung und ggf. Überprüfung der visuellen Wahrnehmung
- Überprüfung der allgemeinen Wahrnehmung und der Motorik

Fragebogen AVWS:
Sollte der Verdacht auf eine AVWS bestehen, finden Sie hier einen entsprechenden Link zu Fragebögen der deutschen Gesellschaft
für Phoniatrie und Pädaudiologie.
Hier downloaden: www.dgpp.de/Profi/sources/FragAVWS.pdf

Dysarthrie:
Als Dysarthrie bezeichnet man Sprechstörungen, denen eine Fehlfunktion der Motorik der am Sprechvorgang beteiligten Organe(z.B. Zunge, Gaumensegel, Lippen) zugrunde liegt. Dabei sind die sogenannten Funktionskreise Atmung, Stimmgebung (Phonation) und Artikulation(Aussprache) betroffen. Die Sprache ist oft verwaschen und monoton, die Stimme klingt oft gepresst.

Sprachauffälligkeiten bei Kindern:
Von einer gestörten Sprachentwicklung spricht man, wenn der Erwerb von sprachlichen Äußerungen einerseits zu spät, andererseits aber auch sehr langsam bzw. auch sehr unvollständig erfolgt.

Sprachentwicklungsstörungen/Verzögerungen

Artikulationsstörung

Dysgrammatismus (Störungen der Grammatik)
Eingeschränkter Wortschatz

Störungen des Sprachverständnisses

Sprachstörungen bei zweisprachiger Erziehung

Lautsystem/Aussprache:
Bei einer phonologischen Störung hat das Kind Probleme beim Erwerb des Lautinventars d.h. es erwirbt die Laute oder die Regeln zu ihrer Kombination fehlerhaft oder unvollständig z.B. Topf statt Kopf oder Bume statt Blume.

Myofunktionelle Störungen:
Myofunktionelle Störung ist eine Störung des Zusammenspiels der oralen Muskulatur des Mund-Kiefer- und Gesichtsbereiches, was häufig ein falsches Schluckmuster, Zahnfehlstellungen und Artikulationsstörungen nach sich zieht. Im Normalfall sind die Kräfte der Zunge und der übrigen Mundmuskulatur ausgeglichen. Es herrscht ein Kräftegleichgewicht. Die Behandlung dieser Störung nennt man Myofunktionelle Therapie (MFT) welche die Normalisierung fehlerhafter Funktionen im Kopf- und Halsbereich und damit ein Training von Muskeln und Muskelfunktionsabläufen zum Ziel hat.

Hörstörungen:
Bleibende oder vorrübergehende Veränderungen am Hörorgan, aus welchen Gründen auch immer können zu beträchtlichen Hörstörungen führen. Rundvoraussetzung für eine logopädische Therapie ist die Abklärung des Gehörs.

Auditiver Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung:
Siehe: Hörverstehen

Stimmstörungen:
Es handelt sich um Erkrankungen der Stimme, die durch eine Störung des Stimmklanges und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet ist. Dies kann funktionelle, organische, hormonelle sowie psychische Ursachen haben.

Stottern:
Unter Stottern versteht man Störungen des Redeflusses durch Wiederholen oder Dehnung von Lauten, Silben und Wörtern und/oder durch Blockaden. Pressendes verharren in der Artikulationsstellung und manchmal auffällige Mitbewegungen der Mimik und Körpermotorik können bei chronischen Stotterern auftreten ebenso emotionale Begleiterscheinungen wie Angst und / oder Wut und sprachliches wie soziales Vermeidungsverhalten.

Poltern:
Poltern ist eine sprachliche Gestaltungsschwäche mit sehr schneller, überhasteter und sehr undeutlicher Sprechweise. Poltern ist vom Stottern abzugrenzen, da die Probleme nicht im Sprechvorgang liegen, sondern in der gedanklichen Planung. Es gibt auch Kombinationen von Poltern/Stottern.

Rhinophonia:
Rhinophonia ist das Sprechen mit nasalem Stimmklang.
Wir unterscheiden zwischen:
Geschlossenem Näseln: Beim Sprechen der nasalen Laute m, n, ng entweicht die Sprechluft statt durch die Nase durch den Mund. Die Ursache ist meist eine behinderte Nasenluftpassage (wie beim schnupfen).
Offenem Näseln: Beim Sprechen entweicht die Sprechluft durch die Nase. Die Ursache ist meistens eine gestörte Funktion des Gaumensegels, weshalb kein Abschluss zum Nasenraum gebildet werden kann. (z.B. nach Entfernung der Polypen oder bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten).
Hier unterscheiden wir auch zwischen organischen und nicht organischen Ursachen.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalten:
Es handelt sich hier um eine Fehlbildung des Gesichtes. Die Spaltbildungen können von einer kleinen Lippenkerbe, Lippenspalte, bis zur Lippen-Kiefer-Gaumenspalte reichen und führen meist zu Störungen der Aussprache, zu näseln und auch zu allgemeinen Entwicklungsverzögerungen in der Sprachentwicklung.

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